Seit Anfang der Woche strahlen ARD und ZDF neue Spots im Rahmen der Kampagne „SCHAU HIN!  Was Deine Kinder machen“ aus. Ich hatte jetzt mehrfach Gelegenheit mit KollegInnen darüber zu diskutieren, bin aber teilweise immer noch etwas ratlos.

Und das scheint gerade die Absicht der Spots zu sein. Es geht wohl weniger darum, aufzuklären, wie man sich als Eltern zu verhalten hat, wenn die eigenen Kinder einen in der Mediennutzung überflügelt haben, sondern darum, provokant auf die eigene Webseite hinzuweisen: Thema Internet: Eine Nachbarin zeigt einem Vater ein freizügiges Foto seiner Tochter, das sie im Drucker ihrer Tochter gefunden hat. Motto: „Radiergummi fürs Internet – das gibt es doch nicht“. Haha. Thema Fernsehnutzung: Sohn (7 Jahre) hat eigenen Fernseher und übt auf dem Spielplatz für die Castingshow, aha! Thema Handy: Kleiner Junge telefoniert viel mit dem Handy, dann Schwenk auf seinen Kopf mit großen roten Segelohren. Wie lustig. Immerhin ein neues Ziel meiner medienpädagogischen Arbeit: Kinder vor körperlichen Mißbildungen bewahren.

Die Idee hinter den Spots wird m.E. kaum aufgehen.Von den Millionen Zuschauern wird wohl höchstens ein Bruchtteil auf die durchaus gut gemachten und informativen Webseiten der Kampagne (die es auch auf türkisch gibt!) gehen, die anderen bleiben im besten Fall ratlos, im schlimmsten Fall verängstigt zurück, was die Mediennutzung ihrer Kinder angeht.

Wer sich selber ein Bild machen möchte: schau-hin.info/service/tv-spots.html