Abgesehen davon, dass es ja mit der BuntenBlinden Kuh und anderen Angeboten schon Suchmaschinen gibt, hatten sich einige der großen Internetprovider und Dienstleister im letzten Jahr zur Initiative „Ein Netz für Kinder“ zusammengeschlossen. Da kann man ja nun eigentlich kaum meckern, wenn die chronische Unterfinanzierung von medienpädagogischen Projekten durch öffentliche Finanzen entsprechend durch die ganz Großen der Branche ergänzt wird. Das Ergebnis, die Suchmaschine „fragfinn.de“ kann sich dann auch optisch sehen lassen und die Ergebnisliste umfasst eine große Anzahl von Seiten.
Jetzt flattert mir heute aber das Gesuch der Initiative nach Studenten und StudentInnen ins Haus, die u.a. die „Beurteilung von Internetangeboten unter jugendschutzrelevanten bzw. entwicklungsbeeinträchtigenden Gesichtspunkten “ vornehmen sollen. Tja, da nimmt man wohl den selbstgesetzten Anspruch (Zitat: „Ein Team von Medienpädagogen stellt die Whitelist zusammen, ergänzt diese regelmäßig und kontrolliert sie.“) nicht besonders ernst oder hat sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln (die bei der langen Liste der beteiligten Firmen eigentlich nicht unerheblich sein sollte) verkalkuliert.
Einem ausgebildetem Medienpädagogen tut das natürlich immer etwas weh, insbesondere da ja an der Initiative auch die Bundesregierung beteiligt ist.
Mein Tipp: Die Beschäftigung von StudentInnen als Uniinitiative tarnen, bei denen die StudentInnen dann noch etwas lernen können. Sowas gab es doch auch schon.
14. April 2008 um 12:19
Hallo, Du solltest schon ordentlich recherchieren, wenn du Dich über Projekte mokierst. Erstens heißt die Kindersuchmaschine „Blinde Kuh“ und nicht „Bunte Kuh“. Zweitens ist fragfINN KEINE Suchmaschine, sondern eine Whitelistlösung – das sieht man, wenn man sich die Texte auf der Seite mal durchliest;-). Drittens arbeiten natürlich Medienpädagogen im fragFINN-Team. Und viertens: was bitte ist gegen gut bezahlte Studententätigkeit von fachkundigfen Studis auszusetzen? Man sollte mal den Ball flach halten und gute Projekte nicht immer gleich schlecht reden. Ist übrigens eine tolle deutsche Angewohnheit…
14. April 2008 um 12:37
Na, das ist ja mal wieder ein aufwendig recherchierter Artikel. Wenn ihr das nächste Mal soviele unrichtige Infos zusammenstellt, macht es bitte nicht so offensichtlich! Na gut, ob Blinde oder Bunte Kuh, ist ja eigentlich auch egal, oder? Mal davon abgesehen, ist es doch eine tolle Sache und wenn ich das Projekt richtig verstehe, gibt es dort ein enormes Angebot an Seiten. Ist doch nur logisch, dass sich die dortigen ausgebildeten Medienpädagogen dann Verstärkung holen. Und das sie ihren „selbstgesetzten Anspruch“ ernst nehmen, beweist die Anfrage bei den MEDIENPÄDAGOGIK-StudentInnen!
14. April 2008 um 13:03
tztztz…
Welch angenehme Polemik! Ich mag Blogger, lese gerne über Feedreader in relativ vielen davon. Und irgendwie versuchen die meisten Blogger sich an journalistische Grundsätze zu halten. Was hier anscheinend nicht geschah…
Man kann natürlich in Bild-Manier viel erzählen! Man kann aber auch erst recherchieren und dann etwas schreiben – mit den Worten eines bekannten Paderborners: KANN MAN MACHEN – MUSS MAN ABER NICHT!
Also helf ich mal ein wenig aus:
1. „BLINDE“ Kuh! – keine wirklich tolle seite – auf Werbung und nicht altersgerechten Inhalt „hinzuweisen“ ist wirklich wirksamer Jugendmedienschutz!!!!
2. Wenn ich auf fragfinn.de ein wenig rumstöber, dann sehe ich da das kleine aber vielleicht wichtige Wort: „Whitelist“! (übrigens extra fett gedruckt! Kann man finden – muss man aber nicht). Da steht außerdem was von sicherem Surfraum. Von einer simplen Suchmaschine steht da nix!
Achja… ich bin Student. Ich habe so kurz vor der Diplomarbeit natürlich keine Ahnung von meinem Fachgebiet, so wie alle anderen Studenten auch… stimmt! Und wenn ich mir den Kriterienkatalog mal genauer anschaue… oha! Ob so eine Seite „böse“ ist, können nur „diplomierte“ Medienpädagogen erkennen…
Also als Service für Bildung und Neue Medien sehe ich solch einen Beitrag wirklich nicht an…
15. April 2008 um 18:44
Hallo liebe LeserInnen,
ich sollte öfter Polemiken schreiben, da kriegt man doch gleich viel mehr Feedback, auch wenn es sich hier laut IP-Adresse (ja liebe medienkompetente Lisa und core310, die wird bei WordPresskommentaren mitgespeichert) gleich zweimal um Beiträge der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia handelt, die die Betreiber der Webseite Fragefinn.de sind.
Also core310, wenn du dir nicht ganz sicher bist, (Zitat: „und wenn ich das Projekt richtig verstehe,“), dann frag doch deine Kollegin Lisa;-)
Lieber Kollege Honkiklonki, deine Kritik an der Blinden Kuh teile ich nicht, diee Leute dort machen seit Jahren eine sehr engagierte Arbeit und waren sozusagen die Pioniere auf dem Gebiet. Ich habe nie verstanden warum einige Organisationen immer wieder das Rad von neuem erfinden müssen und sich nicht an vorhandenen Projekten beteiligen können.
Ich habe nicht behauptet, dass StudentInnen keine Ahnung haben, aber fragfinn.de wirbt nun mal mit „MedienpädagogInnen“, die die Seiten betreuen. Ich denke, wenn du deinen Abschluß hast und dann keine Arbeit findest, weil die ja von StudentInnen viel günstiger erledigt wird, fragst du dich auch, ob da alles noch richtig läuft.
Viele Grüße
Michael
P.S.: Alle Kindersuchmaschinen, die mir bekannt sind, basieren auf „Whitelists“, deshalb verwende ich das synonym. Wenn fragfinn.de keine Suchmaschine sein will, dann sollte unter dem Eingabefeld auf der Webseite vielleicht nicht „Suche“ stehen, sondern „Zeige Ergebnisse aus unserer Whitelist“.