Bildungspolitiker jammern ja gerne über die vielen Anfragen nach neuen Schulfächern. Eines hat es nun doch geschafft und Thüringen damit in der Bildungsdebatte ganz nach vorne katapultiert: Astronomie ist nun verbindliches Fach in der 10. Klasse der Thüringer Gymnasien. Jetzt frage ich mich, ob die Entscheidung auf der Besorgnis beruhte, dass sich Thüringer Schüler demnächst auf ihrem Raumflug zwischen Alpha Zentauri und Andromeda verfliegen könnten oder doch auf adoleszenten Traumata von romantischen Dates unter klarem Sternenhimmel beruht, bei denen man dann seinem Liebsten/seiner Liebsten nicht einen einzigen Stern benennen konnte.

Vielleicht wäre es aber doch besser gewesen, Astronomie als Querschnittsaufgabe zu definieren, schließlich spielen die Sterne nicht nur in Physik und Chemie eine entscheidende Rolle, sondern auch in Geschichte (und zwar gleich in der ersten Stunde), Literatur, Religion und natürlich Kunst. Aber vielleicht hat man hier auch einfach aus den Erfahrungen mit Medienbildung gelernt, die, einmal als Querschnittsaufgabe definiert, in der Schule nun von einem Fach zum anderen geschoben wird und doch nirgends wirklich ankommt. Aber das ist eine andere Geschichte….  Ich plädiere nun jedenfalls für den ersten deutschen Weltraumbahnhof auf Thüringer Boden.