Am 3.11. startete nun die Betaphase der von Bertelsmann initiierten Internetplattform „Scoyo“ und ich hab mich dann mal gleich angemeldet (Als Lehrer übrigens, denn außerschulische Pädagogen kommen zum einen nicht vor, zum anderen versprechen die MacherInnen den Zugang auch nach der Betaphase kostenlos behalten zu können!).

Nach dem ich dann eine halbe Stunde lang meine Geometriekentnisse aufgefrischt habe (Wozu muss man wissen, was orthogonale Kanten sind, wenn man dafür auch rechtwinklig sagen kann?), war ich doch etwas ernüchtert. Das Konzept unterschedet sich im Grunde nicht von anderer Lernsoftware, mit dem Unterschied, dass man nun nicht mehr losgehen muss, um eine CD/DVD zu kaufen, sondern sich einfach einloggt (dafür dann aber bis zu einer halben Minute Downloadzeit zwischen den Aufgaben in Kauf nehmen muss). Ansonsten kann man die entsprechende Lektion selber auswählen, wird dann aber sehr streng linear durch die Lektion geführt und erhält Punkte anhand von zwischengeschalteten Tests. Zum Konzept hat Scoyo dann selber noch am 6.11. einen Blogbeitrag nachgeschoben. Leider noch gar nichts zu sehen ist von den sozialen Funktionen, die aber kommen sollen. Ich bin sehr gespannt, wie das hier im Rahmen eines doch sehr individualisierten Lernprozesses realisieren lässt.

Die einzelnen Lektionen sind dafür aber sehr gut aufbereitet und grafisch sehr ansprechend gestaltet. Die Inhalte orientieren sich stark an den schulischen Curricula, was bestätigt, dass hier weniger der schulische als mehr der Nachhilfebereich erschlossen werden soll. Leider gibt es keine Orientierung, welcher Lernstoff für welche Altersklasse geeignet ist. Und auch nicht ganz einfach ist es, den schulischen Stoff aus den phantasievollen Titeln der Lektionen herauszufinden. Ob sich das für Eltern im Vergleich zu Kaufsoftware finanziell lohnt (Scoyo setzt hier auf ein Abonnementsystem) muss jeder/jede für sich entscheiden.